Schon enorm, dass dieses Zitat aus analogen Zeiten stammt. Die Kameras damals hatten weit weniger Funktionen als die kleinste Hobbykamera von heute. Und dennoch stand die technische Seite der Fotografie offensichtlich für viele im Mittelpunkt.
Über die Technik beim Fotografieren
Beim Betrachten der Bilder der großen Fotografen von einst wird klar, daß es auf die Ausrüstung nicht ankommt. Ein wenig Technikverliebtheit macht vielleicht Spaß (und den sollte man sich auch nicht nehmen lassen). Wer gute Fotos machen will, muss allerdings auf andere Dinge achten: auf das richtige „Sehen“ oder „Hinschauen“ z.B., wie es Henri Cartier-Bresson rät.
Die Kamerahersteller wollen uns weismachen, dass wir mit dem Kauf einer neuen Kamera auch bessere Bilder machen. Aber ich bin davon überzeugt: Ein guter Fotograf macht mit dem einfachsten Handy bessere Bilder, als ein schlechter mit der teuersten Ausrüstung.
Ich rate meinen Kursteilnehmern immer, sich NICHTS zu kaufen, sondern erst einmal zu üben, zu üben und noch einmal zu üben. Meist weiß man dann selbst, was die Fotoausrüstung komplett machen würde.
Im Handel (und leider auch in vielen Internet-Foren) wird immer wieder geraten, sich Objektive mit einer breiten Bandbreite von Brennweiten anzuschaffen. Die ganze Palette. Erst dann sei eine Ausrüstung komplett.
Auch ich bin einst darauf reingefallen und habe mir – natürlich! – ein gutes Weitwinkelobjektiv zugelegt. Es dauerte nicht lange, bis ich merkte, dass ich so gar kein Weitwinkelfotograf bin. Zu was also die Geldausgabe?
Daher mein Rat: Fotografiere fleißig, kümmere dich darum, dass du die Grundlagen der Kameratechnik im Schlaf beherrscht, lerne die Regeln der Bildkomposition kennen und schere dich – zumindest für den Anfang – nicht um deine Ausrüstung.