Schluss mit dem Bilderchaos auf der Festplatte

Fotos organisieren mit Lightroom

Die meisten Teilnehmer meiner Fotokurse organisieren ihre Fotos mit Adobe Lightroom und nehmen auch die grundlegenden Bearbeitungen mit dem Programm vor. Aber immer wieder tauchen Probleme und viele, viele Fragen auf.

Viele Wege führen nach …

Ich habe viel im Internet recherchiert und auch Fotografenkollegen gefragt, wie sie mit Lightroom arbeiten, wie sie ihre Bilder organisieren. Herausgekommen sind verschiedene Wege. Zwei davon haben sich herauskristallisiert:

Fotografen, die Kundenaufträge ausführen …


… verwalten ihre Fotos mit Lightroom meist nach Auftrag. Oft wird sogar pro Kunde ein eigener Katalog angelegt. Manchmal werden temporäre Sammlungen erstellt, die nach Abnahme der Fotos durch den Kunden wieder gelöscht werden. Der Auftrag ist abgeschlossen, die Fotos interessieren danach in der Regel nicht mehr.


Fotografen, die nicht mit speziellen Aufträgen arbeiten …


… gehen meist anders vor. Dazu gehöre auch ich. Ich fotografiere auf Ausflügen oder im Studio – oft gezielt für ein Projekt, manchmal aber auch aus Interesse an einem Motiv oder aus reiner Freude am Fotografieren und Experimentieren. Nach dem Motto: Mal sehen …

Ich nehme an, dir geht es ähnlich wie mir. Du fotografierst wahrscheinlich im Urlaub, auf Ausflügen oder Stadtrundgängen, machst Fotos von deiner Familie oder Freunden. Es gibt also keine abgeschlossenen Aufträge – das Interesse an einzelnen Fotos bleibt über einen längeren Zeitraum bestehen.

Aber mit der Zeit sammeln sich auf diese Weise ganz schön viele Fotos an. Das erfordert eine straffe Organisation, will man nicht im Bilderchaos versinken.

Ich stelle dir hier meinen persönlichen Workflow vor. Vielleicht (hoffentlich) ist der eine oder andere Tipp dabei, den du für dich übernehmen kannst.

Beginnen wir unsere neue Reihe mit dem Schritt, der auch in Lightroom zuerst zu erledigen ist: dem Import der Fotos.
Was also tue ich genau, wenn ich vom Fotografieren nach Hause komme?

Fotos importieren in Lighroom

Zunächst einmal: Ich importiere die Fotos direkt von der Speicherkarte in Lightroom. Also kein Umweg über Ordner im Explorer (Windows) oder Finder (Mac).

1. Lightroom öffnen.


2. Speicherkarte in den Rechner bzw. ins Kartenlesegerät stecken.

3. In der BIBLIOTHEK links unten auf die Schaltfläche IMPORTIEREN klicken. Im danach angezeigten Importfenster werden die Details für den Import der Bilder festgelegt. Dazu ein Video aus dem Lightroom-Videokurs:

Ich kopiere grundsätzlich die Fotos von der Speicherkarte auf den PC. Die Einstellung im IMPORT-Fenster oben in der Mitte stelle ich daher auf KOPIE. Das hat den Vorteil, dass die Fotos auf der Speicherkarte bleiben, bis ich diese wieder verwende.

Ein Tipp am Rande: Ich habe meine Speicherkarten durchnummeriert und verwende sie nacheinander. So behalte ich die Originale noch eine Weile als zusätzliche Sicherungskopie. Erst wenn die Karte wieder an der Reihe ist, wird sie in der Kamera formatiert.

Achtung: Formatiere die Karten immer in der Kamera. Löschen alleine ist nicht ausreichend, da damit Restdaten auf der Speicherkarte verbleiben. Schon einige meiner Fotoschüler sind aufgeregt zu mir gekommen, weil die Kamera „Speicherkarte voll“ meldete, sich aber kein einziges Foto auf der Karte befand. Also: Immer formatieren, um die Karte wirklich zu leeren.

Zurück zum Importieren der Fotos:

In den Dialogfeldern auf der rechten Seite werden Einstellungen zum Importvorgang vorgenommen.

DATEIVERWALTUNG
Sofern ich die Fotos in meinem Büro importiere und meine Backup-Festplatte angeschlossen ist, lasse ich Lightroom beim Import sofort eine Sicherungskopie auf die externe Festplatte vornehmen.

Lightroom, foto.kunst.kultur


DATEIUMBENENNUNG
Da ich die Dateinamen der Kamera recht unübersichtlich und nichtssagend finde, benenne ich die Dateien beim Import gleich um.

Ich habe mir dafür eine Vorlage erstellt, die die Dateinamen nach folgendem Muster aufbaut:
JJ-MM-TT-benutzerdefinierter Text-Folgenummer

JJ = Jahr zweistellig

MM = Monat zweistellig

TT = Tag zweistellig

Benutzerdefinierter Text: hier wird im Importfenster bei jedem Vorgang ein Text eingegeben.
Folgenummer: laufende Nummer

In das Feld BENUTZERDEFINIERTER TEXT gebe ich den Ort des Shootings oder einen anderen kurzen Text ein, der für mich die Fotos eindeutig identifiziert.

HINWEIS: Nach dem gleichen Muster ist auch die Ordnerstruktur aufgebaut. So weiß ich bei jedem Foto, in welchen Ordner es gehört.


WÄHREND DES IMPORTVORGANGS ANWENDEN

Hier trage ich gleich das Stichwort ein, das für die meisten Fotos zutrifft, die importiert werden. Als Beispiel „Mittenwald“, wenn die meisten Fotos im wunderschönen Mittenwald aufgenommen wurden. Um weitere/andere Stichwörter kümmere ich mich später.


METADATEN
Im Feld METADATEN steht bei mir hp-meta, da ich eine Metadatenvorgabe gespeichert habe, die meinen Copyright-Hinweis enthält. So wird er automatisch auf alle Fotos übertragen. Auch für die ENTWICKLUNGSEINSTELLUNGEN habe ich eine Import-Vorgabe erstellt. Dazu aber später mehr in einem separaten Blogbeitrag zum Thema Lightroom-Vorgaben. Belasse diese beiden Optionen im Moment einfach in den Standardeinstellungen.


ZIEL
Nun kommt die wichtigste Einstellung, bei der leider die meisten Fehler passieren. Du musst angeben, wohin Lightroom die Fotos importieren soll. Das kommt natürlich ganz darauf an, wie deine Ordnerstruktur aufgebaut ist. Ich gehe da streng nach Datum vor. Für jedes Jahr gibt es einen Ordner, für jeden Tag, an dem ich fotografiert habe, einen Unterordner.

Das hat den großen Vorteil, dass ich mit einem Mausklick die Fotos eines ganzen Jahres verschieben kann, wenn z. B. einmal meine externe Festplatte voll ist oder mich uralte Fotos nicht mehr interessieren.

Wenn du das auch so handhaben willst, muss das Feld ORDNER auf NACH DATUM gestellt sein. Im darunter liegenden Feld wählst du das Datumsformat. Hier empfiehlt sich der gleiche Aufbau wie bei den Dateinamen.

Schließlich brauchst du nur noch das Jahr auszuwählen. Wenn du den Ordner mit der Jahreszahl öffnest, siehst du, wohin Lightroom wieviele Bilder kopiert.


IMPORT STARTEN
Zum Schluss noch auf IMPORTIEREN klicken, der Import-Vorgang beginnt, du kehrst zurück in die BIBLIOTHEK.

Links oben erkennst du am Fortschrittsbalken den Verlauf des Imports.



Ordner umbenennen

Ist der Importvorgang abgeschlossen, benenne ich die Ordner gleich um. Dazu klickt man mit der rechten Maustaste auf einen Ordnernamen und wählt UMBENENNEN.

Klicke hinter das angezeigte Datum und gib eine Leerstelle gefolgt von einem beschreibenden Namen ein. Mit SPEICHERN bestätigst du die Änderung.

Das war’s auch schon. Die Bilder sind in den richtigen Ordner importiert, haben einen „ordentlichen“ Dateinamen und ein Stichwort.

Lightroom Videokurs

Hole deine Fotos aus der Versenkung: Organisation, Bearbeitung, Präsentation. 
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Schluss mit dem Bilderchaos auf der Festplatte | erstellt am: 22.01.21 | überarbeitet am: 23.07.24

Über mich, Helga Partikel

Ich bin Fotografin aus Leidenschaft und habe mich ganz der kreativen Fotografie und der Fotokunst verschrieben. Gerne gebe ich meine Begeisterung und mein Wissen in Fotokursen und auf Fotoreisen weiter. Lass dich von mir anstecken!

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Das sagen Teilnehmer zu meinen Kursen

Eine Insel mit vielen Gesichtern

Sylt, eine Insel mit vielen Gesichtern. Eine Gruppe, sprühend vor Kreativität. Bestens "be-reet-dacht" durch Bärbel. In den richtigen Rahmen gebracht durch dich, liebe Helga! Die Ergebnisse der Woche sprechen für sich! Ein herzliches Danke für diese inspirierende Woche!

Brigitte

Eine Freude mit Gleichgesinnten die Zeit zu verbringen

Helgas Kurse sind immer ein Garant noch was dazu zu lernen. Mit ihrer sachlichen Betrachtung und schließlich klaren Einschätzung der gemachten Bilder führt sie uns immer wieder zum Kern unseres Tuns. Das Wochenende im Egglhof, in einem ruhigen oberbayrischen Dörfchen mit grandiosem Alpenpanorama, war für mich ein angenehmes Abtauchen aus der täglichen Anspannung. Die Gruppe war besonders homogen und eine Freude mit Gleichgesinnten die Zeit zu verbringen. Danke Helga!

Beatrice

Der Kurs war für mich sehr lehrreich , habe viele Impulse mitgenommenen. Leider war die Technik nicht auf meiner Seite, so dass ich meine Bilder nicht zur Diskussion stellen konnte.

Gernot ... Gestische Fotografie
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