Kennst du deine Killerphrasen in der Fotografie?
Ich bin fest davon überzeugt: Die größten Hindernisse für mehr Kreativität in meiner Fotografie baue ich mir selbst.
Wie oft schon wollte ich eigentlich zum Fotografieren gehen. Eigentlich. Aber der Ruf der Couch war stärker. Der abendliche Tee oder das Glas Wein beim Lesen oder Fernsehen ist doch so gemütlich. Mit der Kamera durch die Gegend rennen kann ich doch auch morgen.
Es gab auch Fotoprojekte, die ich gerne erstellt hätte, es aber dann doch nicht getan habe. Irgendeine in dem Moment schlüssige Ausrede war schnell parat. „Dafür habe ich im Moment keine Zeit“ - dieser Satz passt bei mir irgendwie immer, um mich von einer umfangreicherer Aufgabe abzuhalten.
Inzwischen weiß ich, dass ich bewußt mit Gewohnheiten brechen kann. Auch mein innerer Kritiker lässt sich zum Schweigen bringen. Meistens jedenfalls. Oder zumindest oft. 🙂 Und wenn mir beides auch nur ab und zu gelingt, wird meine Fotografie davon profitieren.
Die Killerphrasen in der Fotografie
„Der Mensch ist das einzige Lebewesen,
das von sich eine schlechte Meinung hat.“
George Bernard Shaw
Kennst du die Phrasen des inneren Kritikers? Kennst du "Killerphrasen"? Ich glaube, jeder Mensch hat einen inneren Kritiker, der hin und wieder (meist zu oft) den warnenden Zeigefinger erhebt. Finde deine Killerphrasen heraus und widerlege sie. Killerphrasen für die fotografische Arbeit könnten z. B. sein:
- Das wurde doch schon so oft fotografiert.
- Dazu habe ich keine Zeit.
- Das ist nicht machbar.
- Das überfordert mich.
- Ich bin nicht kreativ.
- Das dauert zu lange.
- Das wird nie etwas.
- Ich habe das aber immer anders gemacht.
- Ich bin nicht gut genug.
- …
Mit Gewohnheiten brechen
„Es gibt keine Pflicht,
sich selbst den Spaß zu verderben
und anderen vorzugaukeln,
als mache Spaß,
was nur noch Gewohnheit ist.“
Willy Brandt
Fast genauso schädlich für die Kreativität wie die Phrasen des inneren Kritikers sind Gewohnheiten. Wenn du weiterhin nur so fotografierst, wie du schon immer fotografiert hast, wird deine Kreativität in den Dornröschenschlaf fallen. Daher: Spüre deine Gewohnheiten auf und breche sie ganz bewußt.
Mache einmal alles anders. Das muss nicht für immer und ewig sein - aber zumindest solltest du neuen Vorgehensweisen eine Chance geben, indem du sie ausprobierst.
Hinterfrage deine fotografischen Gewohnheiten:
- In welchem Genre fotografierst du hauptsächlich?
- Wann fotografierst du am liebsten?
- Wo fotografierst du am liebsten?
- Hast du eine Vorliebe für spezielle Motive oder für spezielle kreative Techniken?
- Welche Art der Bildkomposition bevorzugst du?
- Welche Ausrüstung (Kamera, Objektiv, Zubehör) benutzt du sehr häufig?
- Bearbeitest du deine Fotos oft auf die gleiche/ähnliche Art?
- ...
Gib deiner Kreativität eine Chance
Aber alles auf einmal ändern zu wollen, klappt in der Regel nie und endet nur im Frust.
- Deshalb suche dir eine einzige Killerphrase heraus und überlege dir, wie du deinen inneren Kritiker mundtot machen kannst, wenn er sie dir mal wieder entgegen schleudert.
- Und suche dir auch eine einzige Gewohnheit aus, die dich daran hindert, kreativ zu sein. Versuche diese eine Gewohnheit zu ändern. Ein bißchen zumindest. Wenn du dir vornimmst, nie wieder einen Abend lesend auf dem Sofa zu verbringen, wirst du das nicht durchhalten. Aber du könntest dir zum Beispiel vornehmen, einmal pro Woche mit der Kamera eine Abendrunde zu drehen.
Aus eigener Erfahrung kann ich dir versichern, dass es klappt. In kleinen Schritten zumindest und immer öfter. Ich wünsche dir viel Spaß dabei!
Mehr zu den Killerphrasen in der Fotografie
In meinem Onlinekurs Kreativ fotografieren + Bildsprache finden erfährst du mehr zu diesem Thema.
- Das Video Killerphrasen aufspüren findest du auch in einem Blogbeitrag. Klicke hier.
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