Es gibt viele Möglichkeiten, Bilder in Gruppen zusammenzustellen. Für mich eine der spannendsten ist das Fotoessay. Warum? Weil es größtmögliche Freiheit bietet. Freiheit in der Auswahl und Art der Bilder. Schauen wir uns das Fotoessay näher an:

Was ist ein Fotoessay?

In einem Essay stellst du unterschiedliche Aspekte zu einem Thema dar - das kann eine Sache oder ein Ereignis sein.

Wir bemühen uns (fast) immer, möglichst objektiv zu sein. In der kreativen Fotografie ist deine subjektive Meinung gefragt. In einem Essay allemal. In einem Fotoessay nähert du dich einem Thema aus unterschiedlichen Richtungen und zeigst dem Betrachter der Bilder deine  Gedankenwelt. Ein Essay soll vor allem eines sein: sehr persönlich.

Du könntest z. B. ein Essay über deinen Heimatort machen. Darin zeigst du alles, was dir wichtig ist. Erstelle keinen Reiseführer! Wenn dir der Bäcker um die Ecke wichtig ist, dann zeige das Geschäft. Oder den Sportplatz, auf dem du dich austobst. Oder den kaputten Zaun des Nachbarhauses. Oder die Parkbank, auf der du gerne sitzt. Oder ... 

Im Essay hast du alle Freiheiten:

  • In der Art der Fotografie (alles scharf, Spiel mit Unschärfen, gestische Aufnahmen)
  • Farbe oder Schwarzweiß
  • Bildformate
  • Komposition
  • Anzahl der Fotos
  • ...

Im Grunde kannst du alles mischen. Dennoch würde ich versuchen, etwas Ruhe in das Projekt zu bringen. Das erreichst du am besten, wenn du formal einheitlich arbeitest. 

Um beim Essay über den Heimatort zu bleiben. Vielleicht gibt es Dinge, die dir nicht gefallen? Die könntest du in Schwarzweiß darstellen. Alle positiven Aspekte zeigst du in Farbe. Das ist natürlich nur eine Option. Da kannst auch alle Fotos in Schwarzweiß oder in Farbe zeigen.

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Essay über den Arabellapark in München.

Wie unterscheidet sich ein Fotoessay zu anderen Bildgruppen?

Fotoessay vs. Serie

In einer Serie zeigst du verschiedene Ansichten eines Motivs oder verschiedene Motive der gleichen Art. Also z. B. unterschiedliche Aufnahmen von einem einzigen Baum oder Bilder von verschiedenen Bäumen.

Fotoessay vs. Dokumentation

Im Gegensatz zum Essay steht die Dokumentation, die möglichst objektiv sein soll.

Fotoessay vs. Sequenz/Reportage

Beim Essay ist auch kein Handlungsablauf notwendig – wie etwa bei der Sequenz oder der Reportage, die beide eine zeitlich zusammenhängende Geschichte zeigen.

foto.gruppen

Planung. Aufnahme. Präsentation

Die Königsdisziplin der kreativen Fotografie. Stelle Bilder in beeindruckende Gruppen zusammen. Kreativer geht es nicht! Vom kleinen Diptychon bis zur umfangreichen Dokumentation oder Reportage. Ein Onlinekurs.

Die einzelnen Bilder eines Fotoessays

Eine etwas rätselhafte Bildsprache passt sehr gut zum Essay. Auch mit Unschärfe, ob Bewegungs- oder Tiefenunschärfe, wird gerne gearbeitet. Mit Schwarzweiß sowieso.

Die einzelnen Bilder oder die Zusammenstellung der Fotos müssen sich dem Betrachter nicht sofort erschließen. Es geht um die Gedankenwelt des Fotografen - und wer weiß schon genau, was sich so ein Fotografenhirn ausgedacht hat? Natürlich darf ein Essay auch eine ganz klare Bildsprache aufweisen, alles ist erlaubt.

Anzahl der Fotos

Auch hier hast du jegliche Freiheit. Dennoch: In der Kürze liegt die Würze. Wenn du viele Fotos gesammelt hast, prüfe genau, ob du dich nicht unnötig wiederholst. Das macht deine Arbeit schnell langweilig.

Fotoessay präsentieren

Auch hier hast du viele Möglichkeiten:

  • Auf einem Blatt, wenn es sich um ein kleines Essay handelt.
  • In einem Booklet oder Fotobuch.
  • Als Diashow oder in einem Video. 
  • ...

Wenn du dein Essay in einer Diashow oder einem Video zeigst, könntest du es mit Musik untermalen. Suche ein passendes Musikstück aus, das du magst. Damit unterstreichst du die persönliche Note deines Essays.

So gehst du vor

  1. Zunächst geht es um das Finden eines Themas. Da ein Essay sehr persönlich ist, solltest du unbedingt ein Thema wählen, das dir am Herzen liegt. Natürlich kannst du auch über etwas berichten, was du gar nicht magst. Nur gleichgültig sollte dir dein Thema nicht sein. Mach ein Brainstorming mit dir selbst und schreib im ersten Schritt alle Themen auf, die dir in den Sinn kommen. Ohne Wertung.
  2. Erst im zweiten Schritt prüfst du deine Ideen. Was ist dir wirklich wichtig? Was möchtest du zeigen? Welche Themen kannst du überhaupt aktuell umsetzen? Ich kann noch so gerne ein Essay über Sylt machen wollen. Wenn ich aktuell in München sitze, werde ich es momentan nicht umsetzen können. Aber vielleicht plane ich es für die nächste Reise? Das wäre doch eine gute Idee, oder? 
  3. Entscheide dich für ein Thema.
  4. Nun geht der Prozess von vorne los. Was willst du zeigen? Mache wieder Brainstorming mit dir selbst. Du weißt schon: Ohne Wertung!
  5. Sortiere deine Ideen. Gehe dabei vor wie im zweiten Schritt.
  6. Und dann schnapp dir deine Kamera und lege los!
  7. Alle Bilder im Kasten? Dann geht es an die Auswahl, Bearbeitung der einzelnen Bilder.
  8. Stelle deine Fotos zu einer Gruppe zusammen. Auf einem einzelnen Blatt, in einem Video oder einer Diashow.
  9. Zeige dein Essay! 

Ich wünsche dir viel Freude beim Erstellen deiner Fotoessays!

Du möchtest mehr über Fotogruppen wissen? Es gibt dazu ein eBook und einen Kurs (der natürlich weit umfangreicher als das eBook ist).

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Planung. Aufnahme. Präsentation

Die Königsdisziplin der kreativen Fotografie. Stelle Bilder in beeindruckende Gruppen zusammen. Kreativer geht es nicht! Vom kleinen Diptychon bis zur umfangreichen Dokumentation oder Reportage. Ein Onlinekurs.

Über mich, Helga Partikel

Ich bin Fotografin aus Leidenschaft und habe mich ganz der kreativen Fotografie und der Fotokunst verschrieben. Gerne gebe ich meine Begeisterung und mein Wissen in Fotokursen und auf Fotoreisen weiter. Lass dich von mir anstecken!

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Das sagen Teilnehmer zu meinen Kursen

Ich bin begeistert

Zum ersten Mal bearbeite ich meine Bilder. Ist gar nicht so schwer wie ich dachte und dank der Videos klappt es sehr gut. Ich bin begeistert.

Lena

Es war rundherum eine perfekte Woche

Liebe Helga, vielen Dank! Wieder einmal ein toll organisiserter Kurs auf der Insel in einer perfekten Unterkunft. Die Ergebnisse der konstruktiven und hilfreichen Bildbesprechungen, in denen uns der Horizont immer wieder gerade gerückt wurde, konnten im Anschluss beim Fotografieren sofort umgesetzt und angewendet werden. Daneben gab es auch viel Zeit für den persönlichen Austausch und zum Schluss die obligatorische persönliche Mappe. Es war rundherum eine perfekte Woche.

Klaus

Es macht immer wieder Spaß

Als Nachklang zu dem tollen Klassentreffen und Deiner Initiative, uns allen den Blick und das Verständnis für die Fotografie zu schärfen ein großes Dankeschön von meiner Seite. Es macht immer wieder Spaß und ist sehr erfrischend und motivierend, weiterzumachen.

Klaus
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