André Kertész

Verlag Hatje Cantz
Die Teilnehmer meiner Fotokurse wissen: Ich empfehle es dringend, sich intensiv mit Fotokunst zu beschäftigen. Man kann so viel dabei lernen! Immer wieder stelle ich daher berühmte Fotografen in meinen Seminaren vor. Und immer dabei: André Kertész

Ungewöhnliche Blickwinkel und außergewöhnliche Aufnahmen von alltäglichen Motiven sind das Markenzeichen des aus Ungarn stammenden Fotografen. Er lichtet Gegenstände und Situationen ab, die andere keines Fotos würdig wären. Meisterwerke hat er mit dem Spiel mit Licht und Schatten geschaffen. Man denke nur an das weltberühmte Bild mit der Gabel oder den Schattenmaler.

Oder seine berühmten Verzerrungen. Wir alle kennen diese Spiegel, in denen man entweder unglaublich dünn und lang oder klein und dick aussieht. Kertész fotografierte Aktmodelle in eben solchen Spiegeln – aber auch in Kugeln und Autoscheinwerfern - und schafft damit Abbildungen, die weit entfernt von der Objektivität sind, die zu damaliger Zeit (und oft auch noch heute) von der Fotografie eingefordert wird. Man mag sich vorstellen, wie die Welt der 1930er Jahre auf solche Fotos reagierte. Daher verwundert es kaum, dass sie erst internationale Beachtung fanden, als Kertész hochbetagt war.

Der Sohn eines jüdischen Buchhändlers, sollte auf Wunsch seines Vaters in das Bankgeschäft einsteigen. Daher besuchte er in Ungarn die Handelsakademie und arbeitete zunächst an der Börse.

Für den jungen Andor, seinen Vornamen änderte er erst in Paris in André, stand jedoch fest: Er wollte mit der Fotografie seinen Unterhalt verdienen. Da er keine Möglichkeit sah, dies in Ungarn zu tun, zog er 1925 nach Paris. Nach anfänglich harten Jahren, nicht zuletzt wegen der Sprachschwierigkeiten, verdiente er sich seinen Lebensunterhalt schließlich mit Fotoarbeiten für Illustrierten – was ihn zum Pionier der Fotoreportage macht.

1936 wandert er in die Vereinigten Staaten aus. Auch hier arbeitet er vornehmlich für Magazine, u. a. für wie Vogue und Harper’s Bazaar.

André Kertész: Buch aus dem Haus Hatje Cantz

André Kertész, Lesetipp, foto.kunt.kultur

Der Verlag Hatje Cantz hat eine umfassende Monografie zum Werk von André Kertész herausgebracht. Aus der Ankündigung des Buchs:

„Mit seinen sehr persönlichen Aufnahmen gelang es dem ungarischen Fotografen André Kertész (1894–1985), die flüchtigen, emotionalen Momente in seiner Umgebung gekonnt einzufangen. Seine Arbeiten hatten einen großen Einfluss auf die künstlerische Fotografie in der Mitte des 20. Jahrhunderts und auf Künstler wie Henri Cartier-Bresson, Robert Capa und Brassaï. Sein Werk ist geprägt von drei wichtigen Perioden: Budapest 1914–1925; Paris 1925–1936 und New York 1936–1985.“

Das Buch zeigt alle Phasen von Kertész Arbeit, im Mittelpunkt stehen aber u. a. seine Aufnahmen, die er für Magazine gemacht hat und seine berühmten Verzerrungen.

"Anhand von Negativen, Originalabzügen und persönlichen Dokumenten untersucht die vorliegende Publikation Leben und Werk des Fotografen, angefangen bei der Kindheit in Ungarn über die Jahre der Emigration in Paris und New York bis zu seiner späten Anerkennung als Künstler."

André Kertész

Texte von Michel Frizot, Annie-Laure Wanaverbecq, Gestaltung von Julien Boitias
Verlag Hatje Cantz
Deutsch 2010. 360 Seiten, 544 farbige Abb.
26,30 x 31,80 cm
gebunden mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-7757-2630-6

André Kertész | erstellt am: 25.04.15 | überarbeitet am: 19.03.24

Über mich, Helga Partikel

Ich bin Fotografin aus Leidenschaft und habe mich ganz der kreativen Fotografie und der Fotokunst verschrieben. Gerne gebe ich meine Begeisterung und mein Wissen in Fotokursen und auf Fotoreisen weiter. Lass dich von mir anstecken!

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}

Das sagen Teilnehmer zu meinen Kursen

Es ist keine Landschaft der großen "Aaahs und Ooohs" auf den ersten Blick (wie etwa die Südoststeiermark oder das steirische Ennstal), das Pichlschloss bei Neumarkt liegt scheinbar abseits des Geschehens und der touristischen Highlights und eröffnet doch den Weg zu unzähligen landschaftlich und kulturellen Kostbarkeiten, allesamt äußerst fotogen, versteckt und oft nicht auf den ersten Blick zu würdigen. Ein echter Gewinn, diese Landschaft am Fuße des Zirbitzkogels und am Übergang zu Kärnten kennengelernt zu haben (und gerne dorthin auch wieder zu kommen). Das herrliche, warme Wetter tat sein Übriges dazu, diese Woche zu einem Highlight werden zu lassen.
Der Kurs "Farbe" war natürlich das gestaltende Merkmal dieser Woche, in unseren Arbeiten ging es dann meist um Farbharmonie. War es anfangs noch mühsam, sich an das selbst gestellte Thema zu halten, wurde die Fokussierung dann aber zur Bereicherung und brachte uns dazu, anders und genauer hinzuschauen. Das Fotografieren war das eine, das andere wesentliche Teil waren aber die Bildbesprechungen. Helgas unbestechlicher Blick ("Der Fleck muss weg"), ihre konstruktive Kritik und ihr Humor lassen einen jedoch nie als Verliererin zurück, auch wenn man einmal arg daneben liegt. Danke dafür!
Jeder Abend fand seinen anregenden Ausklang im Roten Salon bei rotem Schilcher, Schilchersturm oder Gemischtem Satz und ausführlichen Gesprächen. Am Ende mussten immer seeehr viele Gläser weggeräumt werden.
Es war wieder einmal eine optimale Woche: Ich habe viel gelernt und Spaß dabei gehabt. Es möge noch viele solche Zeiten geben!

Eva ... "Farbe", Fotowoche im Pichlschloss

Fundierte Anleitung und die konsequente Kritik

Liebe Helga,
dein Kurs im Egglhof hat mir gezeigt, wie das Finden und Darstellen vordergründig unscheinbarer Details der Kreativität Flügel verleiht. Vielen Dank für die fundierte Anleitung und die konsequente Kritik bei der Bildbetrachtung. Dies und die traumhafte Atmosphäre des Egglhofs haben das Wochenende zu einem intensiven Erlebnis gemacht.

Karin ... Wabi Sabi 10. - 12. 11. im Egglhof

Danke für die Tipps

Ich dachte immer, meine Bilder sind gut organisiert. Jetzt erst weiß ich, wie ich sie sinnvoll verwalte. Die Umstellung hat zwar Zeit gekostet, aber jetzt finde ich meine Fotos viel schneller. Danke für die Tipps!

Peter
>