Wir haben in der Fotografie zwei große Herausforderungen (unter anderem, denn leider gibt es weit mehr):
- Die Welt ist in Bewegung - das Foto nicht.
- Die Welt ist dreidimensional - das Foto nur zweidimensional.
Also müssen wir Bewegung und Tiefe mit technischen und kompositorischen Mitteln umsetzen.
Ein kompositorisches Mittel zur Darstellung von Tiefe sind Schatten. Sie schaffen Räumlichkeit und Plastizität in einem Bild.
Schatten in der Fotografie
Schaue ganz genau hin:
- Verläuft der Schatten hart oder weich?
- Zeigt er die Form des schattenwerfenden Motivs oder entstehen neue Muster und Strukturen?
- Überschneiden sich Schatten?
Unterschieden wird vor allem zwischen zwei Arten von Schatten:
- Eigenschatten
Der Schatten, der auf ein Objekt fällt, weil es dem Licht abgewandt ist. - Schlagschatten:
Der Schatten, den ein Objekt wirft, das beleuchtet wird. Übrigens: Das Objekt, das den Schatten verursacht, muss nicht unbedingt auf dem Foto zu sehen sein. Versuche einmal, nur Schatten zu fotografieren.
TIPP: Je eindrucksvoller der Schatten, desto überflüssiger ist das Objekt, das den Schatten wirft. Probiere es aus. Oft ist es völlig ausreichend, dass du nur den Schatten fotografierst.
- Nimm ein Objekt (Vase, Tasse ...) und beleuchte es mit nur einer Lichtquelle von verschiedenen Seiten. Halte die Lampe auch über das Objekt. Stelle das Objekt auf eine Glasplatte und beleuchte es von unten. Wie ändert sich der Schatten?
- Dann sorgst du für weiches Licht. Dazu kannst du einen professionellen Diffuser verwenden. Oder du hältst weißes Backpapier zwischen das Licht und das Objekt. Was tut sich mit dem Schatten?
- Und nun gehst du ins Freie. Gehe auf Schattensuche. Wie verändert die Tageszeit den Schatten? Und wie wirken sich strahlende Sonne bzw. bewölkter Himmel aus?