Eberhard Schuy: Objektfotografie
Von der Sachaufnahme zur inszenierten Produktfotografie
Ich gebe zu, bislang war die Produktfotografie nicht gerade das Genre meiner Wahl. Im Studio Produkte hin und her zu schieben, um sie ins rechte Licht zu setzen, macht mir weit weniger Spaß, als durch die Gegend zu streifen und geeignete Motive zu suchen.
Schnee von gestern. Jetzt habe ich richtig Lust bekommen, mein Geschirr nicht nur zum Essen, sondern auch zum Fotografieren zu verwenden. Woher der Sinneswandel? „Schuld“ ist ein Buch, das ich mit großer Spannung durchgearbeitet habe: „Objektfotografie“ von Eberhard Schuy, erschienen im dPunkt-Verlag. Die Aufnahmen im Buch sind einfach klasse. Kreativ in der Idee und in der Umsetzung. Schuy eben.
Über das Buch von Eberhard Schuy

Schon auf der ersten Seite, im Vorwort, steht die wichtigste Botschaft:
"Ohne Idee geht gar nichts."
Und in der Einleitung widerlegt er gleich die weit verbreitet Meinung „Bilder sind Reproduktionen des Gesehenen!“. Er führt aus:
„Ja, natürlich sind sie das, aber wer sich damit zufriedengibt und die Entstehen seiner Bilder darauf beschränkt, wird schnell scheitern... Ich finde es wichtig, darauf zu achten, dass wir uns Techniken aneignen, die es uns ermöglichen, daraus eigene Bilder zu entwickeln.“
In den folgenden acht Kapiteln erklärt der bekannte Werbe- und Produktfotograf, wie seine eigenen Bilder entstehen. Er fotografiert Gläser, Verpackungen, Schmuck, Schuhe, Gemüse und, und, und ... Alle Bilder zeichnet eines besonders aus: Die kreative Idee.
Skizzen zeigen den Aufbau des Lichts und die Position der Kamera. Manche Fotos sind ganz schon tricky – aber die meisten sind mit relativ einfachen Mitteln und Lichtaufbauten entstanden. Man muss keine gigantische Studioausrüstung haben, um gute Sachaufnahmen zu machen. Was man allerdings braucht sind kreative Ideen, Geduld und Freude am Fotografieren. Und die notwendige Hilfestellung.
Die gibt Eberhard Schuy in seinem Buch. Er verrät so manchen Trick – z. B. den mit dem Aquarium zum Fotografieren von Wasser oder den mit den Glasplatten für den optimalen Hintergrund. Quasi nebenbei erfährt man viel über Bildkomposition. Das letzte Kapitel schließlich beschreibt die Wirkung der verschiedenen Lichtformer, die für die Produktfotografie gerne eingesetzt werden.
Eberhard Schuy schließt das Buch mit einem Fazit, in dem er schreibt:
„... Es geht darum, ein sicheres Gefühl für das entstehende Bild zu bekommen, damit wir mit einer Leichtigkeit fotografieren können, die den Einsatz der Technik nebensächlich werden lässt.“
Eberhard Schuy: Objektfotografie
Von der Sachaufnahme zur inszenierten Produktfotografie
dpunkt-Verlag
276 Seiten, komplett in Farbe, Festeinband
ISBN: 978-3-86490-200-0