Kleiner Leitfaden für stimmungsvolle Kerzenbilder
Ich liebe Kerzenlicht. Kein gemütlicher Abend ohne Kerzen - ganz egal, ob zu Weihnachten oder im Hochsommer.
Immer wieder fotografiere ich Kerzen. Und immer wieder stelle ich fest, dass es ganz schön anspruchsvoll sein kann, sie kreativ in Szene zu setzen. Mal ist die Flamme ausgefressen (also überbelichtet), mal der Hintergrund abgesoffen (also unterbelichtet). Die Bilder sollen die warme und gemütliche Atmosphäre vermitteln, die Kerzen schaffen. Und kreativ sollen sie selbstverständlich auch sein. Klingt nach einer spannenden Fotoaufgabe, oder?
Bevor du loslegst, gebe ich dir noch ein paar Tipps fürs Fotografieren von Kerzen:
Mit oder ohne Stativ?
Da Kerzenlicht im Dunklen am besten wirkt, brauchst du meist längere Belichtungszeiten. Ein Stativ ist also unvermeidlich. Es sei denn, du willst gestische Bilder aufnehmen, also die Kamera während der Aufnahme schwenken.
Wenn du ein Stativ verwendest: Vergiss nicht, den Bildstabilisator auszustellen.
Niedrige ISO-Einstellungen
Da sich Bildrauschen in dunklen Bereichen verstärkt bemerkbar macht, achte auf die ISO-Einstellung. Bildrauschen ist einfach nur unschön. Also: ISO runter (was bei der Verwendung eines Stativs kein Problem sein sollte) oder Entrauschen der Fotos in der Bildbearbeitung. Die ISO-Automatik sollte sowieso tabu sein. Es sei denn du hast den Höchstwert in den Kameraeinstellungen eingegrenzt.
Manueller Fokus
Der Autofokus benötigt Kontrast, eine Kante oder einen klar definierten Punkt, um scharf zu stellen. Das könnte beim flackernden Kerzenlicht schwierig sein. Verwende den manuellen Fokus, wenn der Autofokus streikt.
Weißabgleich anpassen
Wenn du im RAW-Format fotografierst, kannst du den Weißabgleich in der Bildbearbeitung einstellen. Falls du JPGs aufnimmst, stelle den Weißabgleich unbedingt in der Kamera ein und prüfe, welche Einstellung warmes Kerzenlicht erzeugt (wahrscheinlich Sonne, aber probiere auch Kunstlicht aus).
Die Belichtung
Die Hauptschwierigkeit beim Aufnehmen von Kerzenfotos liegt wahrscheinlich beim Belichten.
- Wenn du auf das Kerzenlicht belichtest, enthält dies zwar Zeichnung, der Rest des Bildes säuft aber wahrscheinlich in tiefem Schwarz ab.
- Belichtest du auf den Hintergrund oder die Kerze selbst, wird das Licht mit Sicherheit völlig überbelichtet sein und als unschöner weißer Fleck im Bild dargestellt werden.
Experimentiere mit der Belichtung! HDR könnte eine Lösung sein, liefert aber häufig sehr künstlich wirkende Bilder.
Verwende evtl. auch eine zusätzliche Lichtquelle, z. B. einem leichten Aufhellblitz. Mit "leicht" meine ich, dass du den Blitz in der Kamera bzw. im Blitzgerät selbst herunterregeln solltest.
Auch Langzeitbelichtungen können ein guter Weg sein, die Atmosphäre von Kerzenlicht einzufangen.
Spiel mit Licht und Schatten
Wo Licht ist, ist auch Schatten. Den kannst du ins Bild einbeziehen. Oder du machst Kerzenbilder nur vom Schatten.
Auf die Perspektive kommt es an
Viele Kerzenbilder sind mehr als langweilig. Sie zeigen die brennende Kerze in einem Kerzenleuchter, meist von vorne. Das kannst du besser, oder?
Ein Tipp zum Schluss
Schau dir die Stillleben niederländischer Maler an. Sie waren Meister des Lichts. Lass dich inspirieren. Vielleicht versuchst du ein Kerzenbild im Stil alter Gemälde, beziehst als Hintergrund und Dekorationen mit ins Bild ein? Aber Achtung: Kitschgefahr! Aber wer sagt, dass Kitsch nicht auch schön sein kann?
Wenn du die Tipps oben als Ausgangspunkt berücksichtigst, geht der Spaß erst richtig los. Experimentieren heißt die Devise. Ich wünsche dir jede Menge Spaß dabei.
Herzlichen Dank, liebe Helga, für den Beitrag zu Kerzenfotos. Ich werde mich jetzt mal wieder darin üben. Hatte bisher meistens Probleme damit.
Liebe Grüße
Frieda
Danke, liebe Frieda. Üben ist immer gut. 🙂
Viele Grüße
Helga