Das wichtigste Familienfest des Jahres steht vor der Tür. Spätestens jetzt holen auch Hobbyfotografen, die nur selten fotografieren, ihre Kamera aus der Tasche.
Mein Tipp für engagierte Hobbyfotografen:

Mache aus den Festtagen ein kleines Fotoprojekt, in dem du die Geschichte deines Weihnachtsfestes erzählst.

Hier ein paar Anregungen, die dich beim Umsetzen deines Fotoprojekts unterstützen werden:

Bei Weihnachtsfotos zahlt sich eine gute Vorbereitung aus

Damit auch du Weihnachten genießen kannst, und dein Fotoprojekt nicht zum Stressfaktor wird, solltest du dich gut vorbereiten. Überlege dir schon vorab, was du erzählen, wie du dein Projekt aufbauen willst. In vielen Familien läuft Weihnachten nach festen Regeln und Traditionen ab. Wenn das auch bei dir der Fall ist, dann kannst du gut vor dem Fest planen, was du festhalten willst.

Hier ein paar Fotoideen für Weihnachtsfotos:

  • Falls du bereits beim Einkauf bzw. Schmücken des Christbaums dabei bist, solltest du dies unbedingt in ein paar Fotos festhalten.
  • Feiern auch Kinder mit, gibt das ungeduldige Warten aufs Christkind lohnenswerte Motive.
  • Und dann natürlich die Bescherung selbst. Fotografiere die unausgepackten Geschenke, das Auspacken und das Papierchaos hinterher.
  • Nicht vergessen solltest du das Weihnachtsessen! Fotografiere die Vorbereitung, den gedeckten Tisch und die Familie am Tisch. Aber vermeide Fotos beim Essen! Personen mit kauenden Mündern sind nur selten attraktiv. Außerdem solltest ja auch du das Festmahl genießen!
  • Ihr Projekt muss sich nicht auf den Weihnachtsabend beschränken. Setze es an den Feiertagen – oder gar bis Neujahr – fort. Vielleicht gibt es einen traditionellen Familienspaziergang an den Feiertagen? Dann fotografiere deine Familie in Bewegung (versuche längere Belichtungszeiten). Halte spielende Kinder, tobende Hunde und Schneeballschlachten fest (sofern es Petrus gut mit uns meint und uns weiße Weihnachten beschert).
  • Fotos mit der gesamten Familie müssen einfach sein! Alle hübsch aufgereiht in der üblichen Anordnung „Große hinten, Kleine vorne“ ist langweilig, findest du nicht? Sicher fallen dir andere Posen ein, die zu deiner Familie passen. Überlege dir ein paar vorab und mache dir  dazu Notizen.

Schreibe dir die einzelnen Punkte, die in deiner Fotogeschichte unbedingt vorkommen sollen, auf einen Zettel. Auch für dich ist Weihnachten – und wenn du mittendrin bist im Feiern, ist schnell ein Punkt vergessen.

Prüfe vorab deine Ausrüstung.

  • Sind alle Einstellungen richtig vorgenommen? Bildformat (RAW oder JPG)? Belichtungskorrektur auf 0.
  • Ist der Akku geladen? Halte ggf. einen Zweitakku bereit.
  • Ist die Speicherkarte leer und frisch formatiert?
  • Falls du einen Blitz verwendest: Sind die Akkus geladen bzw. hast du ausreichend Batterien?

Die Ausführung

Nun ist es so weit. Das Fest ist da, du hätst die besonderen Momente fotografisch fest.
Ein Weihnachtsfest verläuft meist in bestimmten Abschnitten: Vorbereitung – Besinnlichkeit – Bescherung – Essen. Nimm dir deine Notizen vor jedem Abschnitt zur Hand, damit du nichts vergisst. Versuche die verschiedenen Stimmungen einzufangen. Die fieberhaften Vorbereitungen, die besinnliche Zeit (gemeinsames Singen? Gedichte aufsagen?), das fröhliche Auspacken der Geschenke (freudige oder auch enttäuschte Gesichter?), die Unterhaltung beim Essen.

Gruppenfotos

  • Achte bei den Gruppenfotos darauf, dass die Personen eng zusammenstehen und alle Beteiligten sichtbar sind.
  • Sorge ggf. für eine Verbindung zwischen den Familienmitgliedern (Hand um die Schulter legen, sich aneinander anlehnen, sich ansehen).
  • Werde zum Entertainer und gib mit Witz und Charme klare Anweisungen.
  • Bitte deine Familie bei der Vorbereitung zur Aufnahme die Augen zu schließen und erst auf dein Kommando wieder aufzumachen. Sag‘  „Augen auf“ und drücke sofort ab.
  • Dennoch fast schon Garantie: Einer hat immer die Augen zu. Mache daher gleich eine ganze Serie von Aufnahmen. Sofern deine Kamera das zulässt, kannst du mit der Serienfunktion mehrere Fotos in einem Zug aufnehmen.

Das Licht

Achte immer auf das Licht:

  • Woher kommt das Licht?
  • Wirft es ungünstige Schatten auf die Gesichter?
  • Ist es hart oder weich?

Wenn du  innen fotografierst, versuche mit den zur Verfügung stehenden Lichtquellen auszukommen. Greife nur auf den Blitz zurück, wenn es notwendig ist. Sollte es dein Blitzgerät bzw. die Kamera erlauben, regele die Blitz-Lichtstärke herunter. Achte unbedingt darauf, dass die Personen nicht geblendet werden.
Solltest du draußen fotografieren, bitte deine Familie sich so aufzustellen, dass das Licht von vorne oder leicht von der Seite kommt.

Die Perspektive

Verlasse auch einmal deine Komfortzone: Fotografiere Kinder oder sitzende Personen nicht von oben herab, sondern gehe auf Augenhöhe. Vor allem Gruppenfotos aus der Frosch- oder Vogelperspektive können witzig sein. Achte aber darauf, dass die Posen zur Familie passen.

Was muss aufs Bild?

Sicher wirst du auch viele Schnappschüsse machen. Achte dennoch darauf, was genau du aufnimmst. Was soll mit aufs Bild? Der Weihnachtsbaum vielleicht. Aber auch die Kabel der Christbaumbeleuchtung? Scanne dein Foto im Sucher ab und entferne wenn möglich störende Objekte. Achte vor allem auf die Ränder des Bildes. Dort übersieht man Störfaktoren all zu leicht.

Halte die Kamera ruhig oder verwende ein Stativ

Aber: Was nützt es, wenn du ein Stativ verwendest, die Portraitierten aber nicht stillhalten? Schon eine Sekunde Belichtungszeit ist für Portraits zu lang! Die Fotos von Menschen kannst du daher i.d.R. ohne Stativ aufnehmen – es sei denn, du willst mit einer längeren Belichtungszeit Bewegung auf Bild bannen. Für alle anderen Fotos (Christbaum, gedeckter Tisch …) solltest du unbedingt ein Stativ verwenden.

Die Familienfotos

Mache nicht nur gestellte Fotos von der gesamten Familie, sondern auch Aufnahmen von einzelnen Familienmitgliedern. Gehe nah ran und zeige die Emotionen in den Gesichtern. Versuche auch unbemerkt zu fotografieren. Um den Hintergrund unscharf darzustellen, verwende eine möglichst große Blendenöffnung, eine leichte Tele-Brennweite und gehe nah ran ans Motiv.

Die Nachbereitung

Das Fest ist vorbei. Damit du nicht Hunderte von Einzelfotos hast, solltest Sie nun dein kleines Fotoprojekt zusammenstellen.
Zunächst geht es ans Sichten der Fotos. Das machest du in mehreren Schritten:

1. „Die guten ins …“
Im ersten Durchgang prüfst du die Fotos vor allem nach der technischen Qualität. Lösche alle Aufnahmen, die z. B. unscharf sind. Lösche auch gleich die Fotos, die schlicht misslungen sind (wenn z. B. das wichtigste Bildelement abgeschnitten ist oder eine Person die Augen zu hat).

2. Ähnliche Fotos? – weg damit!
Vor allem, wenn du Serienaufnahmen gemacht hast, wirst du eine Unmenge fast gleicher Fotos haben. Wähle die besten aus und lösche die anderen. Kein Mensch braucht 20 Fotos (oder mehr) vom immer gleichen Motiv.

3. Projekttauglich?
Nach diesen zwei Durchgängen dürfte sich die Anzahl der Fotos schon erheblich verringert haben. Im dritten Durchgang prüfest du nun, welche Bilder du in das Projekt aufnimmst. Nimm nur die besten und vor allem diejenigen, die dein Familienfest am besten repräsentieren. Denke an den Leitsatz: Weniger ist mehr! Wenn du 10 Bilder vom Christbaum oder dem Weihnachtsbraten ins Projekt aufnimmst, kann das schnell langweilig werden. Du musst die anderen 9 Bilder ja nicht löschen. Aber ins Projekt kommt nur eines (na ja, vielleicht kommen auch mal zwei hinein).

4. Die richtige Reihenfolge
Nun legst du die Reihenfolge der Fotos fest. Die ergibt sich meist aus dem Ablauf des Festes. Aber vielleicht ist ja auch eine andere Reihenfolge sinnvoller? Wenn du viele Fotos hast, kannst du dein Projekt in einzelne Kapitel aufteilen (Familie, Dekoration, Essen).

5. Was tun mit dem Projekt?
Wohin nun mit den Bildern? Über ein professionell gedrucktes Fotobuch würde sich sicher jedes Familienmitglied freuen. Wenn deine Familie groß ist, kann das aber ganz schön ins Geld gehen. Ein schön gestalltes eBook ist eine mögliche Alternative. Gestalte dein Buch und gib  es als PDF aus. Das geht auch in einer Textverarbeitung wie Microsoft Word oder Apple Pages. Oder im Fotobuch-Modul von Adobe Lightroom.
Ich hoffe, ich habe dir Lust auf ein kleines Weihnachtsprojekt gemacht. Nun bleibt mit nur noch, dir ein recht frohes Weihnachtsfest zu wünschen! Hab Spaß beim Fotografieren und Ausarbeiten deines Projekts.
Und bitte nicht vergessen, deine Ergebnisse in unsere Facebook-Gruppe zu posten foto.kunst.kultur zu posten!

Oh du Fröhliche – mein Tipp für gelungene Weihnachtsfotos | erstellt am: 19.12.19 | überarbeitet am: 12.09.22

Über mich, Helga Partikel

Ich bin Fotografin aus Leidenschaft und habe mich ganz der kreativen Fotografie und der Fotokunst verschrieben. Gerne gebe ich meine Begeisterung und mein Wissen in Fotokursen und auf Fotoreisen weiter. Lass dich von mir anstecken!

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Das sagen Teilnehmer zu meinen Kursen

Es ist mir ein Bedürfnis an weiteren Kursen teilzunehmen

Es hat mir sehr gut getan an diesem Workshop teilzunehmen. Theorie und Praxis wechseln sich sinnvoll ab. Helga´s Art und Weise der Rückmeldung zu den jeweiligen Fotoarbeiten waren immer klar, konstruktiv und wertschätzend. Es ist mir ein Bedürfnis an weiteren Kursen teilzunehmen. Diese bringen mich Schritt für Schritt weiter!

Susann ... Wabi-Sabi

Ich kann allen empfehlen, ... die Meisterklasse zu besuchen

Ich habe jetzt das erste Modul der Meisterklasse absolviert und bin begeistert. Die Aufgabe „Serie in rot“ war klar definiert, aber nicht so einfach umzusetzen. Ich musste zuerst drei Ideen hierzu entwickeln, kurze Konzepte erstellen, die dann mit Helga besprochen wurden.
Durch dieses Vorgehen habe ich - mal wieder - gesehen, wie wertvoll es doch ist, sich zuerst ein Konzept zu erstellen und erst dann ganz gezielt zu fotografieren.
Ich kann allen, die sich fotografisch weiterentwickeln wollen, nur empfehlen, die Meisterklasse zu besuchen! Durch die individuelle Betreuung wir das fotografische Können des Einzelnen berücksichtigt.

Conny

Danke für die Tipps

Ich dachte immer, meine Bilder sind gut organisiert. Jetzt erst weiß ich, wie ich sie sinnvoll verwalte. Die Umstellung hat zwar Zeit gekostet, aber jetzt finde ich meine Fotos viel schneller. Danke für die Tipps!

Peter
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