Am Samstag gab es mal wieder einen foto.walk über den Viktualienmarkt in München. Gut gelaunt und bei herrlichem Wetter gingen wir auf Fotopirsch. Streetphotography war das Thema. Schon zu Beginn waren sich die Teilnehmer einig: Es ist gar nicht so einfach, fremde Menschen ungefragt fotografieren. Es geht nicht nur um die rechtliche Frage, was man darf und was nicht. Die Hemmschwelle ist bei den meisten riesig.

Vorher fragen, ob man fotografieren darf, zerstört i. d. R. das Motiv. Ungefragt fotografieren und hinterher fragen, macht auch nicht viel Sinn, denn streng genommen müsste man sich einen Vertrag unterzeichnen lassen, ein sog. Model Release. Aber wer tut das schon? Würdest du eine solche Vereinbarung unterzeichnen, wenn ein Fotograf gesteht, dass er ein Bild von dir gemacht hat und es veröffentlichen will? Wahrscheinlich nicht.

Die Gesetze für Streetfotografie

Unsere Gesetze sind diesbzgl. sehr schwammig: Wenn klar ist, dass die portraitierte Person das zentrale Motiv ist, muss sie ihre Einverständnis geben. Wenn sie nur Beiwerk auf dem Bild ist, also klar erkennbar ist, dass du es auf das Marktstanderl und nicht auf die Personen abgesehen hattest, sieht die Sache schon wieder anders aus. So eindeutig sind die meisten Bilder aber leider nicht. Im Zweifelsfall entscheidet der Richter.

Die meisten Street-Fotografen scheren sich nicht um das Fotorecht und gehen das Risiko einfach ein. Willst du auf der sicheren Seite sein, hast du im Grunde nur die folgenden Möglichkeiten:

Du machst deine Fotos, verzichtest aber auf eine Veröffentlichung (ja, auch das Posten in Facebook ist eine Veröffentlichung)
Du vermeidest, dass die Personen auf dem Bild identifizierbar sind.

foto.kunst.kultur, Helga Partikel. Street


Wer ist der Mann, der so gebannt auf sein Handy starrt, dass er gleich gegen die Mauer mit der Eistüte prallt? Ein solches Foto macht hoffentlich keine rechtlichen Probleme.

Unsere Teilnehmer gestern hatten die Aufgabe, ein Miniprojekt über den Viktualienmarkt aufzunehmen. Beliebte Motive waren daher auch die Marktstände, die Waren und die Brunnen am Markt.

foto.kunst.kultur, Helga Partikel. Street

Ich bin nach dem foto.walk und einem ausgiebigen Ratsch bei Kaffee und Kuchen mit einer Freundin zum Stachus gelaufen. Hier sorgte die Sonne dafür, dass wir ungefragt Menschen fotografieren durften.  Der starke Wind gestern sprühte das Wasser in alle Richtungen. Ein riesiger Spaß - vor allem für zwei Fotografinnen am Brunnen.

foto.kunst.kultur, Helga Partikel. Street
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Streetfotografie: die Hemmschwelle ist riesig | erstellt am: 18.06.17 | überarbeitet am: 02.09.22

Über mich, Helga Partikel

Ich bin Fotografin aus Leidenschaft und habe mich ganz der kreativen Fotografie und der Fotokunst verschrieben. Gerne gebe ich meine Begeisterung und mein Wissen in Fotokursen und auf Fotoreisen weiter. Lass dich von mir anstecken!

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Das sagen Teilnehmer zu meinen Kursen

Dein Aufbau, deine Tipps und Erklärungen sind genial!

Liebe Helga,
ich möchte dir ein Lob aussprechen: Auch wenn da viel schöne Arbeit und reichlich Unbekanntes auf mich wartet, dein Aufbau, deine Tipps und Erklärungen sind genial! Wieviel Arbeit du da reingesteckt hast, Respekt!

Klaus

Wir haben uns sicher nicht zum letzten Mal gesehen.

Der SW-Kurs auf dem Egglhof als Präsenzveranstaltung war für mich ein wirkliches Highlight. Nicht nur weil die besondere Atmosphäre des Hofes alle Sinne (auch die leiblichen) beflügelt sondern auch den kreativen Rahmen eines wohlwollenden Interesses bietet, in dem die Bildbesprechungen abgehalten werden. Die Besprechungen der eigenen Bilder sowie die der anderen Teilnehmer sind sowieso die Höhepunktes eines jeden Seminars.
Vielen Dank Helga für deine engagierte Art, die knallharte (konstruktive) Kritik und die netten Gespräche nebenbei. Wir haben uns sicher nicht zum letzten Mal gesehen.

Uli

Gerne wieder!

Liebe Helga, ganz herzlichen Dank für Dein Engagement bei diesem Kurs! In wundervoller Umgebung konnte ich mich erstmals dem Thema schwarz-weiss nähern. Viele Anregungen und aha-Erlebnisse nahm ich mit. Essentiell war für mich Deine ausdauernde Frage: "Wer ist dein König?" und die gemeinsamen konstruktiven, sehr lehrreichen Bildbesprechungen. Gerne wieder!

Ulrike Steigerwald
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