Suchst du noch ein Weihnachtsgeschenk für einen Fotofreund (oder für dich selbst)? Ich habe einen Buchtipp für dich:
Der abstrakte Blick.
Eine Kompositionsschule für eine künstlerische Fotografie
Geschrieben hat es Torsten Andreas Hoffmann, von dem auch das sehr empfehlenswerte Buch „Fotografie als Meditation“ stammt.
Man beachte den Untertitel! Bei dem Buch handelt es sich in erster Linie um ein Buch über Bildkomposition, die anhand abstrakter Bilder erklärt wird. Diese sind dafür bestens geeignet. Alleine aufgrund der Abbildungen ist es ein großes Vergnügen, das Buch immer wieder zur Hand zu nehmen. Abstrakte Fotos sind geradezu prädestiniert, die Bildgestaltung anschaulich zu erklären.
Formensprache
Im ersten Kapitel beschreibt der Autor detailliert die Formensprache. Wie setze ich optische Grundformen ein? Wie verteilen ich sie im Bild? Hier darf der berühmte Goldenen Schnitt nicht fehlen, aber auch vom Umgang mit der Bildmitte, vom Gleichgewicht im Bild oder von der bewussten Lenkung des Blicks ist die Rede.
Gestaltung mit Farbe
Das zweite Kapitel widmet sich der Farbe - von der Wirkung einzelner Farben über die Farbkontraste bis hin zur Bildgestaltung mit verhaltenen Farben. Es muss ja nicht immer knallbunt und hochgesättigt sein (auch wenn die Bilder im Netz oft eine andere Sprache sprechen).
Der abstrakte Blick in der Praxis
Der dritte Teil schließlich widmet sich ganz der Fotopraxis. Welche technischen Voraussetzungen sind notwendig? Wie setze ich abstrakte Motive in der Stadt oder in der Natur um? Ein Kapitel, das mir besonders gefällt: „Das Banale und Unbedeutende entdecken“ - passt es doch so ganz zum meinem Themenkurs „Die Schönheit der einfachen Dinge“, der aktuell läuft und in den man noch bis zum 17.1.2017 einsteigen kann.
Wege zur vollkommenen Abstraktion
Im letzten Kapitel geht es dann schließlich ans Eingemachte: Doppelbelichtungen in der digitalen Dunkelkammer, Abstraktion in der analogen Fotografie und schließlich die Unschärfe als Stilmittel.
Eine der wichtigsten Botschaften des Buchs findet sich gleich im Vorwort:
„… es ist unverzichtbar, dass Sie mit leeren, offenen und unvoreingenommenen geist an die Bildgestaltung herangehen. Dann können Sie nämlich in derselben Welt, in der Sie sich bisher bewegt haben, eine völlig neue Welt entdecken: die Welt der abstrakten Formen und Farben.“
Ich gebe zu: Ich liebe abstrakte Bilder! Und ich bin überzeugt, dass der Weg zu guten Fotos nur über die Regeln der Bildkomposition führt. Daher spricht mir das Buch gleich doppelt aus der Seele. Es wird einen Ehrenplatz in meiner Fotobibliothek bekommen.
Der abstrakte Blick
Eine Kompositionsschule für eine künstlerische Fotografie
Torsten Andreas Hoffmannd
310 Seiten, komplett in Farbe, Festeinband
dpunkt.verlag
ISBN Print: 978-3-86490-338-0
Danke Dir, Helga, für diese Empfehlung, die ich sofort umgesetzt habe. Beim Stöbern habe ich ein weiters interessantes Buch entdeckt, dass ich ebenfalls bestellt habe:
Zen – der Weg des Fotografen: Tägliche Übungen für mehr Kreativität in der Fotografie Gebundene Ausgabe – 10. Dezember 2018
von David Ulrich
Wieder einmal mehr habe ich dabei festgestellt, dass der d-Punkt Verlag zahlreiche gute Bücher herausgegeben hat, die zudem auch visuell und haptisch besonders ansprechend sind.
Herzlichen Dank für deinen Kommentar, lieber Chrysanth. Das Buch von David Ulrich habe ich auch. Wunderbar! Hab viel Freude beim Lesen und Durcharbeiten der beiden Bücher.