Einfach blitzen + mehr
Natürlich kann man einfach den aufklappbaren Blitz der Kamera benutzen, wenn Licht fehlt. Wirklich überzeugend sind diese Fotos nicht. Die Alternative am anderen Ende der Möglichkeiten: Eine Blitzanlage, vielleicht sogar eine portable, die man auch „on location“ verwenden kann.
Wem das eine zu wenig und das andere zu viel ist: Es gibt jedoch auch eine perfekte Zwischenlösung: den Aufsteckblitz. Der passt in jede Kameratasche und ist schnell einsatzbereit. Von einfach, preiswert bis komplex, hochpreisig: Das Angebot am Markt ist riesig.
Auch ich habe mich vor Jahren für einen Aufsteckblitz entschieden und wollte freudig mit der neuen Errungenschaft losziehen, um die perfekte Lichtsituation für meine Fotos zu schaffen. Die Ernüchterung folgte schon beim Auspacken der Bedienungsanleitung. Die war fast annähernd so umfangreich wie die von der Kamera. Oh weh. Spätestens jetzt war mir klar, dass „einfach Blitzen“ so einfach gar nicht ist.
Aber es ist erlernbar und stellt sich, beschäftigt man sich erst einmal intensiv damit, als gar nicht so schwierig heraus. Das Handbuch allerdings ist meist keine allzu große Hilfe.
Nun kommt Unterstützung in Form einer Zeitschrift: Die „c’t Digitale Fotografie“ zeigt in ihrem neuen Heft, wie man Speed-Lights perfekt einstellt.
Der Fotograf Tilo Gockel, dessen Buch „Just one flash“ ich bereits in diesem foto.blog vorgestellt habe, präsentiert mehrere Licht-Setups und erklärt, wie er vorgegangen ist. Der wahre Blitzfanatiker gesteht:
„Für den Einstieg reicht ein einzelner Blitz aus, der dann als Hauptlicht verwendet wird. Wenn man Gefallen am Blitzen gefunden hat, dann werden es rasch zwei oder drei oder, wie beim Autor, zwanzig“.
Den gesamten Artikel kannst du übrigens über die Webseite der c’t erwerben: Zum Angebot
Meine Empfehlung allerdings lautet: Kaufe das gesamte Heft (9,90 €), denn es erhält weit mehr interessante Artikel.
Besonders gut gefallen hat mir der Bericht von Jana März und Beatrix Rautenberg mit dem Titel „Zen“. Die darin veröffentlichten Fotos sind geradezu ein Kontrastprogramm zum Blitzen. Folge den beiden Fotografinnen auf ihrem Spaziergang, bei dem entschleunigtes Sehen im Mittelpunkt steht.
Als Freundin großer Fotokunst fand ich auch den Bericht von Garbiel Hill über Sarah Oliphant sehr spannend. Sarah Oliphant malt Hintergründe für Shootings, allen voran für Annie Leibovitz. Spätestens hier wird klar, mit welchem Aufwand große Fotokunst betrieben wird. Abgerundet wird der Bericht mit einem Interview mit Mark Seliger, einem der bedeutendsten Fotografen unserer Zeit. Er sagt darin:
„Ein Hintergrund ist ein sehr subtiles Erlebnis und ich setze typischerweise eher auf etwas Reduziertes als etwas, das zu viel Persönlichkeit besitzt. Und das ist auch das, was Sarah besser macht als alle andern“.
Nun wird zwar nicht jeder Sarah Oliphant für die Erstellung eines Hintergrunds engagieren können, aber die eindrucksvollen Bildbeispiele zeigen doch, wie wichtig passende Hintergründe sind.
Wußtest du übrigens, dass man Tablets kalibrieren kann? Dieses Heft von c’t zeigt, wie’s geht. Darüber hinaus findest du weitere interessante Artikel und auch eine CD mit vielen Tools und Videos zur freien Verwendung.