Schwarzweiss-Fotografie
Die zeitlose Kunst des Monochromen
Michael Freeman
Jedes Jahr gibt es von foto.kunst.kultur eine Fotowoche in der Steiermark. Dieses Jahr war "Schwarzweiß" unser Thema. Die Ergebnisse kannst du hier bewundern: zum Beitrag
Was ist so schwierig an „Schwarzweiß“, dass man eine ganze Woche braucht, um gute Bilder zu erstellen? Eigentlich ist es doch ganz einfach, oder? Kamera in den Schwarzweiß-Modus und los geht's. Von wegen!
Auch wenn deine Kamera einen Schwarzweiß-Modus hat, solltest du unbedingt in Farbe fotografieren und die Bilder später am Computer konvertieren. So erzielst du einfach bessere Ergebnisse.
Für die Umsetzung am PC gibt es unzählige Möglichkeiten - und fast ebenso viele Bücher auf dem Markt, die sich dieser Herausforderung widmen: der Konvertierung eines Farbfotos in Schwarzweiß. Besser gesagt in "Monochrom", denn streng genommen ist ein Schwarzweißfoto, das getont wurde (z. B. in Sepia) nicht mehr Schwarzweiß. Da es nur eine einzige Farbe hat, ist es "monochrom".
Willst du gute Schwarzweißfotos machen, musst du jedoch viel früher ansetzen (auch unser Kurs in der Steiermark tat es), nämlich bereits
bei der Aufnahme
Was kannst du bereits bei der Aufnahme berücksichtigen, wenn du zwar in Farbe fotografierst, später aber gute monochrome Bilder als Ergebnis haben möchtest?
Die meisten Bücher über monochrome Fotografie lassen diesen Punkt gänzlich außen vor oder berühren ihn nur am Rande. Obwohl er so wichtig ist!
Nicht so das Buch „Schwarzweiß-Fotografie“ von Michael Freeman. Auch Freeman behandelt ausführlich die Konvertierung (es ginge nicht ohne), er beschäftigt sich aber auch mit Themen wie:
- Der Reiz von Schwarzweiß
- Die Entscheidung des Fotografen
- Schwarzweiß denken

Der bekannte Reisefotograf und Autor zeigt auf, welche Motive für Schwarzweiß besonders gut geeignet sind - sodass du bereits bei der Aufnahme entscheiden kannst, ob das Bild später in Farbe oder in Schwarzweiß ausgegeben wird. Er schreibt:
Viel entscheidender, als zu fragen ‚Wie fotografiere ich schwarzweiß‘ ist die Frage ‚Warum‘ und vor allem ‚Wann'. Wie sich die verschiedenen Monochrom-Effekte aus einem Digitalbild erzeugen lassen, ist nicht allzu schwer zu erklären - natürlich finden Sie das alles in diesem Buch -, interessanter ist jedoch die Entscheidung, ob ich das Bild in Schwarzweiß umwandele oder in Farbe belasse.
Michael Freeman spricht mir damit aus der Seele. Der gekonnte Umgang mit Photoshop & Co. macht keine guten Fotos (das gilt nicht nur für die Schwarzweiß-Fotografie)! Letztlich geht es immer um die Bildaussage - und damit bei Schwarzweiß genau um das "Warum" und "Wann", von dem er in dem o. g. Zitat spricht. Aber keine Angst: Auch das "Wie" kommt in dem Buch nicht zu kurz.
Freeman gliedert sein Schwarzweiß-Buch in drei Abschnitte:
- Die Tradition von Schwarz & Weiß
z. B. die technische Tradition, die Entscheidung des Fotografen, Formen, Struktur und Textur - Digitales Schwarzweiß
z. B. Arbeitsablauf für die Bildbearbeitung, aus Filtern lernen, Farbton für Tiefe und Atmosphäre - Kreative Varianten
Z. B. Low- und High-Key, HDR, Farbstiche hinzufügen
Wir Fotografen wollen aber nicht nur lesen (was bei Freeman immer kurzweilig ist), sondern auch Bilder sehen. In diesem Buch kommen wir voll auf unsere Kosten. Zahlreiche Fotos in bewährter Freeman-Qualität unterstreichen, was es zu verstehen gilt.
Bitte vergiß vor lauter Lesen und Schauen nicht, selbst aktiv zu werden. Schnapp dir deine Kamera und gehe auf Fotopirsch. Versuche dabei, dir schon vor der Aufnahme vorzustellen, wie das Bild in Schwarzweiß wirken wird. Michael Freeman gibt dir in seinem Buch wertvolle Tipps dazu.
Schwarzweiss-Fotografie
Die zeitlose Kunst des Monochromen
Michael Freeman, Verlag mitp
