Du bist nicht kreativ? Oh doch!
Ab und zu steckt man in einem kreativen Tief. Immer die gleichen Motive, immer die gleichen Ergebnisse. Man sieht überall kreative Fotos und fragt sich frustriert: Warum fällt mir so etwas nicht ein?
Jeder steckt einmal in einem solchen Tief. Autoren haben Angst vorm weißen Blatt, Maler vor dem ersten Pinselstrich und wir Fotografen suchen verzweifelt nach kreativeren Motiven.
Kreativität kann man zwar nicht erzwingen, aber man kann ihr Beine machen. Hier sind ein paar Tipps für dich:
Stoppe die Killerphrasen
So manche Teilnehmer meiner Kurse stöhnt, dass er so gar nicht kreativ sei. Er bewundere die tollen Fotos der anderen, ihm selbst falle überhaupt nichts Außergewöhnliches ein. Er ist fest davon überzeugt, dass ihm jegliche Kreativität fehle und beharrt darauf - auch wenn seine Fotos eine andere Sprache sprechen. Das gilt natürlich ebenso für Kursteilnehmerinnen.
Mit einer solchen Einstellung erstickt man jeglichen kreativen Gedanken im Keim! Also weg mit den trüben Gedanken. Denn glaub mir: Jeder Mensch ist kreativ.
Wir selbst sind die größten Kritiker in Sachen „Kreativität“. Stoppe also die Killerphrasen, die dir im Kopf herum schwirren. Man wird auch nicht kreativer, nur weil man eine bessere Ausrüstung hat, an einem anderen Ort ist oder …
Mehr über Killerphrasen und ein Video aus meinem Kurs Kreativ fotografieren + Bildsprache finden findest du in dem Beitrag Killerphrasen in der Fotografie.
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Nimm den Druck raus
Oft wird die Kreativität nur durch einen überhöhten Anspruch gebremst. Du musst doch nicht gleich im nächsten Fotowettbewerb gewinnen oder fotografieren wie - wer auch immer. Vergleiche können der Kreativitätskiller schlechthin sein.
Also nimm den Druck raus und geh einfach spielerisch und unverkrampft ans Werk. Du brauchst deine Experimente ja niemanden zu zeigen. Und wenn sie nichts geworden sind, dann löscht du sie einfach. Das gehört zum Experimentieren dazu.
Lass dich inspirieren
Lerne von den Meistern und lasse dich durch ihre Bilder inspirieren. Gehe in Ausstellungen oder schaue Bücher von großen Fotokünstlern an. Vielleicht inspiriert dich aber auch Musik, ein Film oder ein ausgedehnter Spaziergang? Inspiration kann überall zu finden sein.
Schau dir doch den folgenden Blogbeitrag an. Darin stelle ich zehn inspirierende Fotokünstler vor. Zum Beitrag
Das Unbewusste ist die Quelle aller Kreativität.
André Breton (1896-1966, franz. Schriftsteller)
Verlasse ausgetretene Pfade
Wie heißt es so schön? "Wer morgen anders leben will wie heute, muss heute anders leben wie gestern." Dieser weise Satz gilt auch für die Fotografie. Wenn du immer nach den gleichen Motiven Ausschau hältst, immer die gleiche Technik einsetzt, immer …, wirst du auch immer die gleichen oder ähnliche Ergebnisse erzielen.
Verlasse einfach mal die ausgetretenen Pfade. Wenn du bislang vor allem Architektur fotografiert hast, mache einen Stadtbummel und fotografiere Menschen. Wenn die totale Schärfe Kennzeichen deiner Fotos war, versuche dich in Unschärfe.
Probiere neue Techniken aus: Kamera mitziehen, Langzeitbelichtung, Schwenken der Kamera und, und, und.
Schau dir doch mal deine Fotos genau an. Gibt es Gemeinsamkeiten? Dann mache beim nächsten Shooting alles bewusst anders.
Suche dir eine Aufgabe
Immer wieder bestätigen mir Kursteilnehmer: Wenn sie mit einer Aufgabe auf Fotopirsch gehen, springen sie die Motive geradezu an. Ich bin davon überzeugt: Nur mit konkreten Aufgaben kann man fotografieren und vor allem Sehen lernen. Suche dir also eine Aufgabe und gehe mit deiner Kamera raus. Vielleicht machst du ein kleines Fotoprojekt über die Straße, in der du lebst?
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Lege dir ein fotografisches Notizbuch an
Schreibe deine Fotoideen auf - ganz egal, wie verrückt sie sind. Es ist auch egal, ob du sie derzeit überhaupt realisieren kannst. Wenn du in den Bergen wohnst und eine Idee für eine Aufnahme am Meer hast: Schreib sie dennoch auf.
Mache Skizzen in dein Notizbuch und sammle darin Fotos, die dich inspirieren. Du bist an einem Ort, den du gerne fotografieren möchtest - aber leider stimmt das Licht nicht? Notiere, zu welcher Tages- oder Jahreszeit du wieder kommen solltest.
Ein letzter Tipp, ...
... der zwar überhaupt nichts mit Kreativität zu tun hat, aber das Zutrauen in die eigene Kreativität enorm bremsen kann. Wir neigen in der Digitalfotografie dazu, viel zu viele Fotos zu machen. Es wird einfach drauf los geknipst. Es kostet ja nichts und man kann die Fotos doch wieder löschen.
Kann man. Macht man aber nicht. Was dazu führt, dass sich Hunderte von schlechten Fotos auf der Festplatte tummeln und die guten darin unter gehen.
Daher mein Rat: Trenne dich von den Fotos, die nichts taugen. Du brauchst auch nicht zwanzig Fotos vom selben Motiv. Lass nur die Fotos übrig, die dir wirklich gefallen oder einen Erinnerungswert für dich haben. Wenn du nach so einer Säuberungsaktion deine Fotosammlung anschaust, wirft das vielleicht einen ganz anderen Blick auf deine Kreativität.
Der allerwichtigste Rat zum Schluss
Fang einfach an, lass dich von nicht und niemanden bremsen (schon gar nicht von dir selber) und experimentiere spielerisch herum. Kein Mensch macht kreative Fotos vom Lesen guter Ratschläge. Also geh raus oder fotografiere zuhause. Schnapp dir die Kamera und leg los. Viel Freude dabei!
Hinweis
Du willst mehr darüber wissen, wie deine Foto besser werden? Schau dir auch dein Beitrag "Der Weg zu besseren Bildern an", den ich dazu veröffentlicht habe.
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