10 berühmte Fotografen, von denen du viel lernen kannst

Vor ein paar Jahren habe ich in einem Blogartikel zehn Fotografen empfohlen, von denen man viel lernen kann. Es wird Zeit, den Artikel aus der Versenkung zu holen und zu überarbeiten.

Ich lege dir wärmstens an Herz, dir die Bilder von großen Fotografen anzusehen. Gehe in Museen, schmökere in Büchern oder im Internet. Profitiere von den Werken großer Meister. Schau dir ihre Bilder genau an. Du kannst so viel dabei lernen.

Vor allem, wenn man mit der eigenen Fotografie noch am Anfang steht, fällt die Beantwortung der Frage "ist das ein gutes Bild" sehr schwer. Das Internet ist voll von miserablen Fotos. Aber eines steht fest: An den großen Meistern kann man sich orientieren. Das ist viel lohnenswerter, als sich die Fotos aus irgendwelchen Foren, Gruppen oder Comnunities zum Vorbild zu nehmen.

Damit dir die Qual der Wahl leichter fällt, stelle ich dir einige große Fotografen vor, die du unbedingt kennen solltest. Es fällt schwer, aus der großen Zahl und Vielfalt der berühmten Fotografen zu wählen. Meine Auswahl ist natürlich rein subjektiv. Ich habe versucht, wichtige Genres abzudecken und habe vor allem Fotografen gewählt, die Vorbild für Ihre eigene Fotoarbeit sein könnten.

Viele Fotografen haben Fotos in mehreren Genres aufgenommen, haben in Schwarzweiß und Farbe fotografiert. Ich nenne neben den Namen die wichtigsten Arbeitsgebiete der Fotografen.

Die Liste der berühmten Fotografen

Ansel Adams 

(1902-1984), Wikipedia
Landschaft, schwarzweiß 

Wenn du gerne Landschaften fotografierst und/oder deine Bilder in Schwarzweiss umsetzt, ist es geradezu ein MUSS, sich die Bilder von Ansel Adams genau anzusehen. Er ist der König der Landschaftsfotografie. Vor allem seine Schwarzweiß-Aufnahmen machen ihn zum Vorbild für viele Fotografen.

 

Michael Kenna 

(geb. 1953), Wikipedia
Landschaft, Architektur, schwarzweiß

Auch Landschaftsfotografie, auch schwarzweiß - aber eben doch ganz anders als Adams. Vergleiche die Arbeit der beiden Meister. Fast schon ein Markenzeichen sind Kennas atemberaubenden Langzeitbelichtungen.

Wer gerne Architektur fotografiert, sollte sich unbedingt seine Bilder vom Kloster Mont St. Michel ansehen.

Egal, was Kenna fotografiert: Seine Bilder sind fast poetisch und weit davon entfernt, bloße naturgetreue Abbildungen zu sein.

 

Henri Cartier-Bresson 

(1908-2014, Frankreich), Fondation Cartier-Bresson, Wikipedia
Street, schwarzweiß

Der Mitbegründer der Fotoagentur „Magnum“ gilt nicht nur als Pionier des modernen Fotojournalismus, sondern vor allem als DER Street-Fotograf schlechthin. Die Veröffentlichung vieler Fotos, die er aufgenommen hat, wäre heute nur mit Genehmigung der fotografierten Personen möglich. Wie schön, dass es zu Bressons Zeiten noch weniger Einschränkungen gab als heute. Studiere seine Bilder genau, wenn du gerne Straßenszenen fotografierst.

 

Steve McCurry 

(geb. 1950, USA), stevemccurry.com, Wikipedia, foto.blog
Street, Farbe

Weltberühmt wurde Steve McCurry durch das Foto des afghanischen Mädchens mit seinen stechend grünen Augen. Ans Herz legen möchte ich dir McCurrys Arbeit vor allem wegen der Farben. Er ist ein Meister der Farbfotografie - ganz egal, ob er Portraits, Landschaften oder Straßenszenen fotografiert.

Elliot Erwitt 

(*1928, USA, geb. In Frankreich), Wikipedia
Porträt, Street, schwarzweiß

Man nennt ihn gerne den „Loriot der Fotografie“, denn Erwitts Fotos zeichnen sich vor allem durch seinen verschmitzten Humor aus. Wer gerne Menschen beobachtet und fotografiert, sollte sich seine Bilder anschauen. Seine Aufnahmen von Menschen und ihren Hunden sind hinreißend komisch. Oder die Fotos von Kindern oder das Projekt über Hände … Schauen, staunen und schmunzeln.

Bernd und Hilla Becher 

(Bernd: 1931-2007, Hilla: 1934-215, Deutschland), Wikipedia
Architektur, schwarzweiß

Ein Fotografenpaar, das Fotogeschichte schrieb. Sie gründeten gemeinsam die „Düsseldorfer Photoschule“, aus der die Crème de la Crème der deutschen Fotografen hervorging.

Weltberühmt wurden Bernd und Hilla Bechers Bilder von Industriebauten und Fachwerkhäusern. Sie machten mit ihren Bildern auf die Einzigartigkeit von Industriebauten aufmerksam und kämpften für deren Erhalt und die Aufnahme in die Denkmalliste.

 

Andreas Gursky 

(*1955, Deutschland), Wikipedia
Landschaft, Architektur, Farbe

Einer der berühmtesten Absolventen der „Düsseldorfer Photoschule“ von Bernd und Hilla Becher ist der Leipziger Fotograf Andreas Gursky. Sein Bild „Rhein II“ wurde 2011 für über 3 Millionen Euro versteigert und war damit lange das teuerste Bild der Welt.

Gurksy fotografiert Landschaften, Innenräume und Architektur und macht keinen Hehl daraus, dass er die Fotos am PC manipuliert und teilweise aus mehreren Einzel-Aufnahmen zusammensetzt.

 

Cindy Sherman 

(*1954, USA), Wikipedia, foto.blog
(Selbst)Porträt, Farbe

Die US-amerikanische Fotokünstlerin wurde berühmt durch ihre Selbstinszenierungen. Sie liebte es von Kind an, sich zu verkleiden. Ihre Fotoserien setzen sich mit Fragen der Identität und Rollenbildern auseinander.

Mit einem ihrer Selbstportraits rangiert sie unter den Top 10 der teuersten Fotos der Welt.

 

Josef Sudek 

(1896-1976, Tschechien), Wikipedia
Landschaft, Architektur, Stillleben, schwarzweiß

Sein Heimatland und Stillleben sind die Themen von Josef Sudek. Für mich ist er vor allem ein wahrer Meister des Lichts. Schaue dir seine Stillleben oder die Aufnahmen der St. Vitus Kathedrale in Prag an. Oder seine berühmten Prag-Bilder.

 

André Kertesz 

(1894-1985, Ungarn), Wikipedia, foto.blog
Street, schwarzweiß

Ungewöhnliche Blickwinkel und außergewöhnliche Aufnahmen von alltäglichen Motiven sind das Markenzeichen des ungarischen Fotografen. Er lichtet Gegenstände und Situationen ab, die andere wahrscheinlich nicht einmal sehen und schon gleich nicht fotografieren würden. Mit dem Spiel mit Licht und Schatten hat er Meisterwerke geschaffen.

 

Arnold Newman

(1918-2006, USA) arnoldnewman.com, Wikipedia
Porträt, schwarzweiß, Farbe

"Fotograf der Seele“ wird Arnold Newman gerne genannt. Sein individueller Porträtstil macht ihn zu einem der wichtigsten Porträtfotografen des 20. Jahrhunderts.

Er hatte sie alle vor der Linse, porträtierte u. a. Maler wie Pablo Picasso oder Marc Chagall, Musiker wie Igor Strawinsky oder Leonard Bernstein, Schriftsteller wie Arthur Miller oder Paul Auster, Politiker wie Konrad Adenauer oder John F. Kennedy. In meinen Fotokursen zeige ich oft sein Porträt von Piet Mondrian. Auch wer Mondrian nicht kennt: An der Aufnahme kann man nicht nur erkennen, dass Piet Mondrian Maler war, sondern auch, in welchem Stil er gemalt hat.

 

Uups, jetzt sind es doch elf geworden. Aber es könnten genauso 100 sein. Es gibt so viele berühmte Fotografen, deren Arbeit man kennen sollte. Am besten, ich setze diese Liste ein anderes Mal fort.

Hast du vielleicht einen Tipp für die LeserInnen dieses Blogs? Dann schreibe ihn doch bitte in den Kommentar.

 

Foto: Steve McCurry, Shaolin-Mönche, Zhengzhou, China, 204
Titel des folgenden Buchs:

© Stern FOTOGRAFIE Portfolio No. 68 Steve McCurry,
distributed by teNeues
Photo © Steve McCurry / Magnum Photos / Agentur Focus
ISBN: 978-3-652-00155-7
zum WebShop von teNeues
zu Amazon


Fotokunst in der Meisterklasse

Große Fotokunst ist auch Thema in der Meisterklasse Kreative Fotografie. Im Campus, der Kommunikationsplattform der Meisterklasse, stelle ich die bedeutende Fotokünstler vor.

Gib deiner Fotografie Flügel

GIB DEINER FOTOGRAFIE FLÜGEL
Gönne dir deinem persönlichen foto.coach 
in der Meisterklasse Kreative Fotografie. Deinen Bilder wird man es anmerken.

Über mich, Helga Partikel

Ich bin Fotografin aus Leidenschaft und habe mich ganz der kreativen Fotografie und der Fotokunst verschrieben. Gerne gebe ich meine Begeisterung und mein Wissen in Fotokursen und auf Fotoreisen weiter. Lass dich von mir anstecken!

  • Ich habe die Fotografie schon früh kennengelernt, leider durch Abwege in der Jugend verloren. Dank Corona, habe ich diese Wundervolle Arbeit wieder aufgenommen und studiere dies unter Goerge Seper, der das deutsche Fotografie Institut gründete. Mein Weg ist noch lang und steinig, jedoch ist es die Arbeit und der Aufwand wert. Ich freue mich sehr darüber, solch eine Seite gefunden zu haben. Sie ist super übersichtlich und sehr informativ. Ich liebe es Biografien und die Fotografen dahinter kennenzulernen. Vielen Dank!

    • Ganz herzlichen Dank für den Kommentar und das Kompliment zu meiner Seite. Viel Erfolg auf dem fotografischen Weg. Ich glaube, der endet nie (zumindest bei mir). 🙂

  • Helga, eine super Idee sich mit den erwähnten großartigen Fotografen zu beschäftigen .
    Sehenswert finde ich auch die herrlichen Aufnahmen von Ragnar Axelsson.
    Ein ganz großes Dankeschön auch für deine interessanten und inspirierenden Fototipps. ich freue mich immer über die wunderbaren Anregungen.
    Liebe Grüße
    Christa

  • Fotografieren ist die Kunst von Geduld, Glück, Sehen und Können. Keine Technik getriebene Mega Schnitzeljagt. Vielen Dank für Ihren Internetauftritt und den Hinweis auf die Meister dieser Klasse.
    Mfg. Alfred

    • Ganz herzlichen Dank, Alfred. Ihr Kommentar freut mich sehr. Ich liebe Fotokunst und sehe sie als DIE Quelle der Inspiration.
      Viele Grüße
      Helga

  • Danke für den interessanten und inspirierenden Beitrag!

  • Guten Morgen Helga, danke für diese Mail. Guter Stoff. werde ich versuchen in meine tägliche Praxis umzusetzen. LG Jürgen

    • Danke, lieber Jürgen. Ich freue mich, dass dir der Beitrag gefällt! Unbedingt umsetzen. Viel Freude dabei! 🙂

  • {"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}

    Das sagen Teilnehmer zu meinen Kursen

    Farbe oder Schwarzweiß?

    Exzellenter Schwarzweiß-Fotokurs mit Theorie, viel Praxis und fundierter Fotoanalyse. Tipps um entscheiden zu können, wann ein Foto in Farbe oder Schwarzweiß besser gelingt, gehört auch zum Programm. Egglhof ist ein idealer Ort, um einen solchen Kurs zu genießen und unsere Dozentin Helga Partikel zeichnet sich durch ihr umfangreiches Wissen, Engagement und ihre Freundlichkeit aus.

    Claudio

    Es ist keine Landschaft der großen "Aaahs und Ooohs" auf den ersten Blick (wie etwa die Südoststeiermark oder das steirische Ennstal), das Pichlschloss bei Neumarkt liegt scheinbar abseits des Geschehens und der touristischen Highlights und eröffnet doch den Weg zu unzähligen landschaftlich und kulturellen Kostbarkeiten, allesamt äußerst fotogen, versteckt und oft nicht auf den ersten Blick zu würdigen. Ein echter Gewinn, diese Landschaft am Fuße des Zirbitzkogels und am Übergang zu Kärnten kennengelernt zu haben (und gerne dorthin auch wieder zu kommen). Das herrliche, warme Wetter tat sein Übriges dazu, diese Woche zu einem Highlight werden zu lassen.
    Der Kurs "Farbe" war natürlich das gestaltende Merkmal dieser Woche, in unseren Arbeiten ging es dann meist um Farbharmonie. War es anfangs noch mühsam, sich an das selbst gestellte Thema zu halten, wurde die Fokussierung dann aber zur Bereicherung und brachte uns dazu, anders und genauer hinzuschauen. Das Fotografieren war das eine, das andere wesentliche Teil waren aber die Bildbesprechungen. Helgas unbestechlicher Blick ("Der Fleck muss weg"), ihre konstruktive Kritik und ihr Humor lassen einen jedoch nie als Verliererin zurück, auch wenn man einmal arg daneben liegt. Danke dafür!
    Jeder Abend fand seinen anregenden Ausklang im Roten Salon bei rotem Schilcher, Schilchersturm oder Gemischtem Satz und ausführlichen Gesprächen. Am Ende mussten immer seeehr viele Gläser weggeräumt werden.
    Es war wieder einmal eine optimale Woche: Ich habe viel gelernt und Spaß dabei gehabt. Es möge noch viele solche Zeiten geben!

    Eva ... "Farbe", Fotowoche im Pichlschloss

    Helga hat uns ... immer wieder auf den Boden zurückgeholt.

    Helga hat uns allerdings bei den legendären Bildbesprechungen und der Beurteilung unserer Bilder immer wieder auf den Boden zurückgeholt.

    Beatrice
    >