Fototipps für ein graues Wochenende
Das Wochenende naht – der Wetterfrosch verspricht nichts Gutes. Warum also nicht einmal ein gemütliches Fotowochenende zuhause? In Fotobüchern schmökern, Ordnung ins Bilderchaos bringen, sich in Studioaufnahmen üben und ein wenig über die Fotografie nachdenken. Ich liebe solche Wochenenden!
Fototipp 1: In Fotobüchern schmökern
Tipps für gute Fotobücher gebe ich dir immer wieder in diesem foto.blog. Es lohnt sich, die Fotos der großen Meister anzusehen.
Fototipp 2: Die eigenen Fotos ordnen und sichten
Für die Ordnung im Bilderchaos sorgt Adobe Lightroom. Es gibt übrigens auch ein foto.kolleg zu Lightroom. Über 150 Videos warten dort auf dich. Zum foto.kolleg
Fototipp 3: Dem Wetter trotzen
Die besten Bilder entstehen bei schlechtem Wetter . Also schnappe dir deine Kamera und wage dich vor die Tür.
Fototipp 4: Daheim fotografieren
Wenn du gar keine Lust zu einem Spaziergang hast, dann übe dich in Stillleben. Dazu brauchst du kein perfekt ausgestattetes Studio. Besorge dir weißen und schwarzen Hintergrundkarton. Als Lichtquelle verwendest du einfach eine Schreibtischlampe, einen Baustrahler, eine Taschenlampe oder …
Suche dir kleine Requisiten. Deine Wohnung ist voll davon! Versuche z. B. eine Miniserie von einer weißen Kaffeetasse aufzunehmen. Du wirst erstaunt sein, wieviele unterschiedliche Bilder man von einer Kaffeetasse machen kann!
Ich habe vor langer Zeit eine Miniserie von einem Notizbüchlein gemacht:
Fototipp 5: Über die Fotografie nachdenken
Glaube mir: Es lohnt sich, einmal kritisch über den eigenen Standpunkt zum Hobby nachzudenken. Die erste Frage:
Warum fotografierest du eigentlich?
Teilnehmer meiner Fotoreisen werden oft von mir mit dieser Frage konfrontiert. Die häufigste Antwort: Ich möchte Erinnerungen festhalten. Das willst du wahrscheinlich auch, oder?
Denke aber weiter nach. Gibt es andere Gründe, warum du gerne fotografierst?
Denke einfach mal ausgiebig darüber nach, warum du fotografierst. Deine Antworten geben dir wertvolle Hinweise, wie du weiter vorgehst.
Angenommen, deine Antwort (oder eine deiner Antworten) lautet „Kreativität“: Dann versuche doch in der nächsten Zeit diesen Punkt voll auszuleben. Setze die Kamera als spielerisches Werkzeug ein. Schwenke sie beim Fotografieren, mache Aufnahmen durch verschmierte Scheiben oder teste, wie du mit künstlichen Lichtquellen zaubern kannst. Dazu reicht auch eine Taschenlampe!
Dieses Wochenende wollen wir auf jeden Fall zur Selbstreflexion nutzen. Die nächste Frage:
Was fotografierst du am liebsten?
Wenn du mit der Fotografie noch am Anfang stehst, ist es gar nicht so schlecht, sich in vielen Bereichen auszuprobieren. Fotografiere Menschen, Landschaft, Architektur, Stillleben …
Probiere einfach alles aus aus. Es wäre schade, wenn du dich zu früh auf ein Genre festlegen würdest.
In meinen Fotokursen erlebe ich immer wieder, dass mir Teilnehmer steif und fest erklären, dass ihnen z. B. Architektur überhaupt nicht liegen würde, und sie Architektur auch nicht gerne fotografieren. Und dann gibt es eine Hausübung zu diesem Thema – und ausgerechnet diese Teilnehmer legen die besten Bilder vor. Das gleiche passiert bei Landschaft, Portrait …
Schade, wenn ein solches Potential ungenutzt bleiben würde – nur weil man fälschlicherweise fest davon überzeugt ist, dass man in diesem Bereich nicht gut ist (was fast automatisch dazu führt, dass man diese Bilder auch nicht so gerne aufnimmt.)
Mein Rat: Lege dich nicht fest. Damit schränkst du dich nur ein. Wenn du etwas fortgeschrittener bist, wirst du dein Genre und deinen eigenen Stil ganz von selbst finden. Aber festlegen solltest du dich im Grunde nie. Das ist ja das Schöne an der Fotografie: Man kann sich immer weiterentwickeln und Neues entdecken. Es ist und bleibt spannend!
Fototipp 6: Plane ein Projekt
Du willst deine fotografischen Kenntnisse und Fertigkeiten verbessern? Dann arbeite an einem Konzept für ein Fotoprojekt.
Dazu schaust du dir einmal deine Bilder genau an!
Wenn du deine Fotos mit Sternen bewertet hast (was du unbedingt tun solltest, Tipps dazu gibt es hier), dann schaue dir deine besten Bilder an.
- Gibt es Gemeinsamkeiten?
- Welches Genre ist am häufigsten vertreten?
- Tauchen immer wieder die gleichen Farben auf?
- Oder arbeitest du viel in Schwarzweiß?
- Welche technischen Mittel setzt du am häufigsten ein?
- …
Du kannst jetzt natürlich den Ehrgeiz haben, an den Schwachstellen anzusetzen und genau die Punkte zu üben, an denen du (noch) nicht so gut bist.
Ich empfehle dir einen anderen Weg: Arbeite da weiter, wo du bereits gut bist. Baue diesen Bereich gezielt aus. Vielleicht bist du auf dem Weg, deinen eigenen Stil, deine Bildsprache zu finden? Und fast wie nebenbei profitieren dabei auch die Bereiche, wo du noch nicht so perfekt bist. Aber vergiß dennoch nicht, ab und zu über den Tellerrand zu blicken.
Schaue dir Bücher großer Fotografen an, die in deinem Bereich unterwegs sind oder waren. Analysiere deren Bilder. Was ist das Besondere daran? Was spricht dich an? Mein Beitrag „Von Bildern lernen“ gibt dir Tipps und Anregungen.
Das Allerwichtigste: Fotografiere, fotografiere, fotografiere! Die Fotografie ist ein Handwerk – und jedes Handwerk lernt man nur durchs Tun. Nur einfach darauf los zu fotografieren, bringt aber leider nicht viel. Gehe gezielt vor. Stelle dir Aufgaben, arbeite nach einem Konzept.
Eine der wohl besten Möglichkeiten: Arbeite an einem Fotoprojekt, das zu deiner Lernaufgabe passt.
In meinen Kreativkursen erstellest du unter Anleitung Fotogruppen oder ein eigenes Fotoprojekt. Einen besseren Weg, sich fotografisch weiterzuentwickeln, gibt es nicht.
So, das sind genug Aufgaben für ein graues Regenwochenende. Einen kleinen Spaziergang solltest du dir dennoch gönnen. Bei schlechtem Wetter finden sich die spannendsten Fotomotive.
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